Eine Schule für alle

Individuelles und soziales Lernen

Als integrierte Gesamtschule verstehen wir uns speziell in der Sekundarstufe I als eine Schule, in der Kinder mit unterschiedlicher Leistungsfähigkeit und von unterschiedlicher Herkunft zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern lernen und leben.

Jedes Kind soll sich individuell entfalten können, aber auch lernen, seine Mitschülerinnen und Mitschüler in ihren Eigenarten anzunehmen und zu unterstützen. Die Entwicklung der gesamten Persönlichkeit, Erwerb von Fachwissen und Schlüsselqualifikationen, Verfolgen individueller Neigungen und Interessen und soziales Lernen sind wichtige Ziele unserer Schule. 

Die Konzeption unserer Schule ermöglicht es, vom Miteinander in unserer vielfältigen Gemeinschaft zu profitieren und daran zu wachsen.

In der Ganztagsschule finden Begegnungen auch außerhalb der Lernzeiten statt – im offenen Beginn, in dem man sich im Gebäude oder in der Klasse trifft, in den Vormittagspausen oder auch in den Mittagspause mit Mittagessen in der Mensa und zahlreichen Freizeitangeboten. Wichtig ist für uns zudem, regelmäßig gemeinsam etwas außerhalb der Schule zu unternehmen. So finden, neben Ausflügen und Unterrichtsgängen, zahlreiche Fahrten statt. Neben der dreitägigen Kennenlernfahrt in der fünften Klasse gehören in den Jahrgängen 6, 8 und 10 Klassenfahrten zum festen Konzept. Zusätzlich können Schüler*innen an themenbezogenen Fahrten teilnehmen.

Das Miteinander so vieler unterschiedlicher Menschen wird an unserer Schule gezielt begleitet. Hierbei spielen die pädagogischen Mitarbeiter*innen im Ganztag eine zentrale Rolle. Sie bilden, gemeinsam mit dem Beratungslehrer der Schule, das Beratungsteam, das uns allen in vielen kleinen Fragen des Alltags zur Seite steht und insbesondere auch dann unterstützt, wenn es zu Konflikten kommt. Die pädagogischen Mitarbeiter*innen sind den Jahrgängen zugeordnet und lernen alle Schüler*innen ihrer Jahrgänge von Anfang an kennen. In Jahrgang 5 führen sie im Rahmen des Sozialtrainings den ersten Baustein des Programms Lions Quest gemeinsam mit einer Klassenlehrkraft in der Klasse durch. Außerdem begleiten sie die Präventionsarbeit an unserer Schule in allen weiteren Jahrgängen intensiv.

Für das soziale Lernen in den Klassen vom fünften bis zum zehnten Jahrgang sind in unserem Konzept zwei zentrale Bausteine fest verankert: der wöchentliche Klassenrat und das Tischgruppenkonzept.

Klassenrat

Im Klassenrat treffen sich einmal in der Woche alle Schüler*innen einer Klasse und das Klassenleitungsteam im Stuhlkreis. Die Tagesordnung wird gemeinsam vereinbart, es gibt eine feste Konferenzordnung und es wird ein Protokoll angefertigt. Die Durchführung des Klassenrates liegt in der Verantwortung der Schüler*innen und es gibt klare Zuständigkeiten. Jede*r lernt, eine Klassenratssitzung zu leiten und auf die Einhaltung der Gesprächsregeln zu achten. Im Klassenrat werden Anliegen des Klassen- und Schullebens diskutiert, Konflikte geklärt und Organisatorisches besprochen.

Wichtige Ziele des Klassenrates sind es, Verantwortungsübernahme zu trainieren, Selbstorganisation in einer Gruppe zu lernen und ein demokratisches Grundverständnis zu entwickeln. Schüler*innen üben, ihre Meinung frei zu äußern, die eigenen Interessen zu vertreten und sich mit den Meinungen und Interessen anderer konstruktiv auseinanderzusetzen. In der Gruppe werden gemeinsam Lösungen für Konflikte entwickelt.

Klassenrat 5 00002 1200 2 1 um

Tischgruppenkonzept

Das kleinste Team, in das jede Schülerin und jeder Schüler an der HLS eingebunden ist, stellt die Tischgruppe dar. Die Tischgruppe dient in verschiedenen Phasen des Unterrichts als Arbeitsteam, insbesondere kommt ihr jedoch eine zentrale Rolle beim sozialen Lernen an unserer Schule zu.

Die Tischgruppen werden nach den Kriterien Arbeitsfähigkeit und Heterogenität zusammengesetzt. In jeder Tischgruppe sitzen Kinder bzw. Jugendliche ganz unterschiedlicher Leistungsfähigkeit, Sozialkompetenz, Arbeitshaltung und Geschlecht. Nach der Eingangsphase in Jahrgang 5 bleiben die Gruppen für längere Zeit fest bestehen, in höheren Jahrgängen in der Regel mindestens für ein Jahr. Durch dieses Tischgruppenmodell versuchen wir, dem unterschiedlichen Leistungsvermögen unserer Schüler*innen Rechnung zu tragen und sie zu sozialem Lernen zu befähigen. Tischgruppen sind wesentliche soziale Bezugs- und Integrationspunkte. Innerhalb dieses kleinen Teams sollen die Schüler*innen in besonderer Weise gegenseitige Rücksichtnahme, Toleranz, Verständnis füreinander und Konfliktlösung lernen. Hier können die Kinder und Jugendlichen auch lernen, sich gegenseitig zu helfen und Hilfe anzunehmen, aber auch ihre unterschiedlichen Fähigkeiten für gemeinsame Arbeitsergebnisse zu nutzen.

Die Arbeit in der Tischgruppe wird im Fachunterricht gezielt eingeübt. Jedes Tischgruppenteam wird vor allem in den ersten Jahren eng von der Klassenleitung begleitet, z.B. durch Tischgruppengespräche, in denen das Miteinander reflektiert und das Lösen von Konflikten eingeübt wird.

Präventionsarbeit findet zusätzlich altersbezogen in allen Jahrgängen statt. Zentrale Bausteine sind in unserem Präventionskonzept festgehalten.

Schüler 5 00009 1200 2 1 um

August 2019